50 Tümpel für den Laubfrosch
Tage zum Start
DIE MISSION
Der Laubfrosch ist einer der bekanntesten Vertreter unserer heimischen Amphibien. Einst war der hellgrüne Frosch auch im Landkreis Ravensburg weit verbreitet. Aufgrund des starken Lebensraumverlusts gilt die Art heute in Baden-Württemberg als stark gefährdet.
Aus diesem Grund ergreift die Heinz Sielmann Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Landschaftserhaltungsverband Landkreis Ravensburg e.V. und in enger Kooperation mit dem Landkreis Ravensburg langfristige Maßnahmen zum Erhalt des Laubfroschs.
Insgesamt 50 Tümpel sollen bis Ende 2027 als neue oder wieder sanierte Laichgewässer zur Verfügung stehen. Gleichzeitig wird der Landschaftserhaltungsverband ein Populationsmanagement durchführen.
Um das Projektziel zu erreichen, benötigen wir Ihre Hilfe!
Wir suchen private Grundbesitzer und Landwirte, die mit der Anlage oder Wiederaufwertung eines Laichgewässers helfen möchten.
Rund 80 Prozent der Projektfinanzierung stammen aus der Förderung der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg aus zweckgebundenen Erträgen der Glücksspirale, die restlichen Mittel stellt die Heinz Sielmann Stiftung bereit.
Dadurch werden für die Grundbesitzer keine Kosten für die Maßnahmen anfallen.
Verfügen Sie über eine passende Fläche? Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!
Das Projekt wird von der Stiftung Naturschutz unterstützt und aus zweckgebundenen Erträgen der GlücksSpirale gefördert.
Projektpartner
Der Laubfrosch
Wissenschaftlicher Name: Hyla arborea
Größe: Ca. 45 mm
Alter: 2-5 Jahre
Status Rote Liste Deutschland: 3 (gefährdet)
Geschützt nach: Anhang IV FFH-Richtlinie und nach BArtSchutz (Bundesartenschutzverordnung)
Rund um das Projekt
Warum ein eigener Tümpel?
Ein Tümpel kann ein wertvoller Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten sein, die in anderen Umgebungen selten geworden sind. Frösche, Libellen, Wasserinsekten und viele Vogelarten profitieren von diesem Lebensraum. Tümpel unterstützen das ökologische Gleichgewicht, dienen als Laichgewässer und Trittstein in andere Lebensräume.
Förderung der Artenvielfalt: Ein Tümpel schafft einen Lebensraum für Frösche, Libellen, Wasserinsekten und viele Vogelarten.
Ökologisches Gleichgewicht: Sie tragen zur Reinigung und Verbesserung der Wasserqualität bei.
Klimawandelanpassung: Tümpel speichern Wasser und helfen dabei, extreme Wetterereignisse wie Überschwemmungen und Dürren abzumildern. Sie tragen zur Regulierung des lokalen Mikroklimas bei und bieten in Trockenperioden eine Wasserquelle.
Erholung und Naturerlebnis: Möglichkeit, die Natur hautnah zu erleben. Sie sind Orte der Ruhe und Erholung, bieten Gelegenheiten zur Naturbeobachtung und Bildung.
Unterstützung der Landwirtschaft: Tümpel ziehen Nützlinge an, die Schädlinge bekämpfen, was zu einer ökologisch nachhaltigeren Schädlingsbekämpfung führt.
Ästhetische Aufwertung: Ein gut angelegter Tümpel kann die Attraktivität der Landschaft erheblich steigern.
Wissenschaft und Bildung: Sie bieten eine praktische Möglichkeit, Naturkunde und ökologische Zusammenhänge zu vermitteln.
Management
Im Rahmen des Projekts sollen Laubfrösche im Landkreis Ravensburg großgezogen werden, um die Populationen zu unterstützen. Zur erfolgreichen Ansiedlung sollen an jedem im Projekt betreuten Tümpel mindestens drei Jahre in Folge etwa 400 Tiere ausgesetzt werden. Die Nachzucht soll in der Aufzuchtstation des Kooperationspartners LEV Ravensburg durchgeführt werden.
Laubfrosch gefunden?
Helfen Sie mit, unsere Datengrundlage zu verbessern und melden Sie uns Ihre Begegnungen mit dem Laubfrosch im Landkreis Ravensburg. Nur mit einer guten Datengrundlage können effektive Maßnahmen umgesetzt werden.
Achten Sie darauf, dass Sie nur den Fundort melden und die Arten bei der Aufnahme nicht stören. Amphibien dürfen nicht gefangen werden. Es handelt sich um streng geschützte Arten. Bitte halten Sie sich an das Wegegebot.
Wissenswert
Wie ruft ein Laubfrosch?
Aussehen
Blattgrüner Rücken, weiße Unterseite. Färbung abhängig von Stimmung und Temperatur: in der Regel hellgrün, aber auch Grün-, Grau-, oder Brauntöne
sind möglich.
Lebensraum
Geeignete Laichgewässer sind flach, sonnenexponiert und liegen in vielfältig strukturierten Landschaften. Dazu zählen zum Beispiel überschwemmte Wiesen, Kleingewässer im Grünland und Ackerflächen, Gewässer in Kiesgruben oder naturnahe Gartenteiche.
Gefährdung
Veränderung der Sommerlebensräume und Verinselung der Vorkommen z.B. durch Intensivierung der Landwirtschaft, Verlust von Laichgewässern durch Zerstörung, Verschmutzung oder Fischbesatz.
Laichverhalten
Laichzeit kann bis Anfang Juli andauern. Legt mehrere Laichballen mit jeweils zehn bis 50 Eiern.
Besonderheit
Einzige einheimische Amphibienart, die klettern kann (klettert auf Hochstauden, Sträucher und Bäume). Besitzt Haftscheiben an den Fingern und Zehen.
Vorkommen
In Deutschland weit verbreitet, aber lokal mit großen Lücken.
Von ehemals 308 bekannten Laubfroschvorkommen im Landkreis Ravensburg konnte die Art nur noch an 33 Standorten festgestellt werden.